Der „Neue“ ist da – und auch wieder nicht…
HLF 10 geht erst nach intensiver Ausbildungsphase in den Einsatzdienst – Investition in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger
In der Woche nach Pfingsten hat die Projektgruppe der Feuerwehrabteilung Stetten das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 10 beim Hersteller, der Rosenbauer AG, im österreichischen Neidling (St. Pölten) abgeholt. Das Einsatzfahrzeug soll das mit 33 Einsatzjahren recht betagte Löschgruppenfahrzeug LF 8-TS am Standort Stetten und mittelfristig auch den Rüstwagen RW 1 (Baujahr 1994) ersetzen. In den Einsatzdienst geht „der Neue“ aber noch nicht: zunächst ist neben einem intensiven Fahrertraining eine umfassende Ausbildung der Maschinisten und der Mannschaft mit den neuen Gerätschaften und der modernen Fahrzeugtechnik erforderlich. Erst danach wird Bürgermeister Stefan Altenberger das Einsatzfahrzeug offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Drei Tage war die Projektgruppe nun unterwegs, um in Neidling die Abnahme des Fahrzeugs und dessen Beladung vorzunehmen. Schon im April und Mai waren Vertreter der Feuerwehr vor Ort, um in einer intensiven Einbaubesprechung das Fahrzeug optimal zu konfigurieren und die TÜV-Abnahme vorzubereiten. Und so ist es dann auch ein rundum gelungenes Gesamtpaket geworden, das in Sachen Feuerwehrtechnik neue Maßstäbe setzt und auch Christian Pöschl, dem Projektleiter der Rosenbauer AG, Worte des Lobes entlockte: „Ein so schönes Fahrzeug hat bei uns bislang den Hof noch nicht verlassen“. So wird das HLF 10 auch Eingang in den neuen Fahrzeugprospekt des Herstellers halten und fotografisch auf dessen Homepage zu finden sein.
Das Einsatzfahrzeug auf Fahrgestell MAN 12.250 TGL mit Straßenantrieb wurde nach einer umfassenden Ausschreibungshase beim österreichischen Aufbauhersteller Rosenbauer ausgebaut. Für die Beladung erhielt die in Fellbach ansässige Barth Feuerwehrtechnik GmbH + Co. KG den Zuschlag. Rund 400 000 Euro kostet das Gesamtpaket. Vom Land Baden-Württemberg fließt ein Zuschuss von immerhin 90 000 Euro in die Gemeindekasse zurück.
Projektgruppe: hunderte Arbeitsstunden investiert
Die Fahrzeugbeschaffung hat eine lange Vorgeschichte: bereits auf der Feuerwehrmesse „Roter Hahn“ in Hannover im Jahr 2015 wurden intensiv der Markt sondiert, Details fotografiert, Gespräche mit verschiedenen Herstellern geführt. Schließlich muss die Ersatzbeschaffung für die nächsten 30 Jahre technisch auf dem optimalen Stand der Technik bestehen können. Auch bereits ausgelieferte Einsatzfahrzeuge gleichen oder ähnlichen Typs wurden bei verschiedenen Feuerwehren im Land besichtigt und bewertet.
Hiernach wurde vom Kommandanten Andreas Wersch in enger Zusammenarbeit mit der Projektgruppe (Florian Michalke, Stefan Wersch, Bernd Großmann, Steffen Lederer, Rainer Stilz und Steffen Lederer) die über 100-seitige Leistungsbeschreibung für die in drei Losen eingeteilte Ausschreibung erstellt. Wegen der Höhe der Vergabesumme musste das Fahrzeug europaweit ausgeschrieben werden. Ein bautechnisch schwierig zu lösendes Problem war vor allem die Bauhöhe des Fahrzeugs, die wegen der niedrigen Toreinfahrtshöhe des Stettener Feuerwehrhauses auf 2,95 Meter begrenzt werden musste. Das können längst nicht alle Hersteller leisten, wurde schnell klar. Aus vier abgegebenen Angeboten erhielt schließlich in einem komplexen Auswahlverfahren die Rosenbauer AG den Zuschlag als wirtschaftlichster Bieter, der Gemeinderat beauftragte die Vergabe.
Nach einem Jahr Bauzeit ist das Fahrzeug nun „einsatzbereit“, für die Männer und Frauen der Feuerwehr Kernen i.R. steht aber zunächst eine mehrmonatige Ausbildungsphase bevor – das Fahrzeug ist auf dem neuesten Stand der Technik, die Einsatzkräfte sollen es bald auch sein. Über die Technik und die Beladung berichten wir ein anderes Mal, wenn das Fahrzeug in den Einsatzdienst geht.