Abgeordneter Lorek bohrt beim tödlichen Unfall nach Sicherheit
Quelle: Fellbacher Zeitung vom 01.03.2019 / Dirk Herrmann
Der CDU-Abgeordnete erhofft sich Antworten, warum es so lange bis zur Bergung des Opfers dauerte
Der tödliche Crash von Rommelshausen, bei dem Mitte Dezember ein 28-Jähriger verstarb, wird nun definitiv und damit auch intensiv das Stuttgarter Innenministerium beschäftigen. Dafür sorgt eine sogenannte Kleine Anfrage des für den Wahlkreis Waiblingen zuständige CDU-Abgeordneten Siegfried Lorek aus Winnenden an die Landesregierung. Anlass ist ein Bericht unserer Zeitung vom 14. Februar über den Unfall.
In jener Montagnacht war der junge Autofahrer gegen 23.15 Uhr am Ortseingang auf einen am Seitenstreifen parkenden Sattelzug geprallt und direkt verstorben. Die örtliche Polizei und Feuerwehr waren zwar umgehend vor Ort, durften das Opfer aber noch mehrere Stunden lang nicht aus dem Fahrzeug bergen. Der Grund: Sie mussten auf die Kollegen der Verkehrsunfallaufnahme warten, die von Kirchberg an der Jagst erst mal die gut 85 Kilometer gen Kernen zurücklegen mussten. Erst gegen 4 Uhr in der Früh konnten die polizeilichen Fachkräfte die Unfallaufnahme beenden, hieß es einige Wochen später in Feuerwehrkreisen. Es gab einige Kritik. Der Kernener Kommandant Andreas Wersch erklärte: „Es gibt bei einem solchen Unfall auch die Würde des Opfers.“
Lorek hat direkt nach der Lektüre des Zeitungsartikels etliche Fragen ans Ministerium formuliert, das bekanntlich von seinem CDU-Parteifreund Thomas Strobel geführt wird. Lorek erhofft sich detaillierte Angaben, wann etwa das Revier Fellbach und die Feuerwehren in Fellbach und Kernen sowie der Rettungsdienst informiert wurden und wann sie eintrafen – und wann die Unfallaufnahme tatsächlich beendet war. „Weshalb wurden zur Aufnahme des Unfalls Beamte der Verkehrspolizeidirektion Kirchberg/Jagst herangezogen und nicht Kräfte aus dem Verkehrskommissariat in Backnang?“ Lorek forscht nach der jährlichen Statistik an Unfallaufnahmen und nach der durchschnittlichen Interventionszeit – und will wissen, wie oft es 60 Minuten oder länger dauert, um nach der Erstmeldung zum Einsatzort zu gelangen.
Der christdemokratische Abgeordnete möchte auch wissen, ob das Landes-Innenministerium die Standorte der Verkehrsunfallaufnahme für den Rems-Murr-Kreis für ausreichend hält, insbesondere zur Nachtzeit. Schließlich gehe es um den tatsächlichen Sicherheitsbedarf der hier lebenden mehr als 425 000 Einwohner – dies auch speziell unter möglichen witterungsbedingten Verzögerungen bei der Anfahrt.
Auch der Südwestrundfunk will sich in seiner Fernsehsendung „Zur Sache Baden-Württemberg“ dem tödlichen Crash von Rommelshausen und der langen Anfahrt des Unfalldiensts widmen. Vorgesehen ist, wie eine Mitarbeiterin der Redaktion auf Nachfrage bestätigt, ein fünfminütiger Beitrag in der Sendung am Donnerstag nächster Woche, am 7. März (Beginn um 20.15 Uhr), mit Moderatorin Stephanie Haiber.