Quelle: Amtliches Mitteilungsblatt der Gemeinde Kernen im Remstal 28.02.2018 / Text: Susanne Herrmann 

Mit einem großen, unterhaltsamen Festakt feierten rund 260 geladene Gäste im Bürgerhaus „150 Jahre Feuerwehr Stetten i. R. und 50 Jahre Jugendfeuerwehr“ und rückten das anspruchsvolle Ehrenamt in Reden, Chroniken, Talkrunden, Kabarett-Einlagen und Ehrungen in den Mittelpunkt. Umrahmt wurde der Abend vom Ruth Sabadino & Boogaloo und der Schwarzlicht-Show der Turngruppe Montastix.

Im Publikum saßen Freunde und Begleiter der Stettener Wehr, darunter auch viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft: EU-Kommissar Günther Oettinger, Landtagsvizepräsident Wilfried Klenk, Landrat Dr. Richard Sigel, Bürgermeister Stefan Altenberger, die Landtagsabgeordneten Petra Häffner, Claus Paal und Jochen Haußmann, Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen, Kreisbrandmeister René Wauro und „Feuerwehrlegende“ Karl „Florian“ Idler. Neben Kreis- und Gemeinderäten sowie Vertretern umliegender Feuerwehren war auch eine Feuerwehr-Delegation aus der Partnerstadt St. Pièrre d‘Albigny angereist.

Ehrengast Günther Oettinger lobte das „unentbehrliche Ehrenamt Feuerwehr“ und die große Ausbildungs- und Einsatzbereitschaft der Freiwilligen, die mittlerweile so viele Aufgabenfelder abdecken müssen. Zuvor hatte der Moderator und Organisator des Festabends, Kommandant Andreas Wersch, einen Abriss über die 150-jährige Feuerwehrgeschichte und größere Brände in Stetten gegeben. Musste früher im Brandfall jeder Mann ausrücken, legte Stetten 1868 als eine der ersten Kommunen im Umkreis den Grundstein zu einer professionellen Freiwilligen-Wehr mit regelmäßigen Übungen. Gab es einst, wo Feuer außer Kontrolle geriet, keine Rettung mehr, hat sich das heute durch moderne, technische Geräte gewandelt. Neue Gefahren und Aufgaben rückten nach. Heute ist die Feuerwehr auch bei technischen Hilfeleistungen und im Umweltschutz aktiv. Es werde von den Ehrenamtlichen viel erwartet, gab Wersch zu bedenken. „Hoffen wir, dass es auch in den nächsten 150 Jahren immer noch Menschen geben wird, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen.“

Im neuen Imagefilm „112 Sekunden Feuerwehr“, kamen Feuerwehrmitglieder zu Wort, auf dem roten Sofa auf der Bühne die Prominenz: „Unsere Feuerwehr ist gut ausgebildet und ausgestattet, auch die Jugendarbeit läuft erfolgreich“, weiß Bürgermeister Stefan Altenberger, doch bei Einsätzen wie beim Großbrand Auf der Höhe schwinge stets die Sorge um die Ehrenamtlichen mit. Jochen Haußmann zeigt sich beeindruckt vom Know-how der Freiwilligen, Claus Paal empfahl bei der Mitgliedergewinnung verstärkt auf die „Ressource Frau“ zu setzen. Zukunftssicher aufstellen will Landesbranddirektor Homrighausen die Wehren in puncto Personal und Sicherheit und Kreisbrandmeister René Wauro strebt einheitliche Konzepte für verschiedene Schadensszenarien an. Für viel Heiterkeit im Saal sorgten Karls Idlers Anekdoten um Fehlalarme und aufgebockte Dienstfahrzeuge sowie sein knackig-kurzer Rat an den Rheinländer Wauro: „Lern‘ schwäbisch!“

Einblicke in den mitunter kuriosen Feuerwehralltag von der Katzenrettung hinterm Schlafzimmerschrank über Leitstellen-Gespräche und verzwickte Einsätze mit Betrunkenen, gewährte zwischendurch Feuerwehrkabarettist Günter Nuth. Doch es wurde beim Festabend nicht nur zurückgeblickt, resümiert und gelacht, sondern auch geehrt: So erhielten die beiden Oberbrandmeister Steffen Rosskopf und Jürgen Wimmer für 25-jährigen Diensteinsatz das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber. Für 50 Jahre aktiven Einsatz wurde Hauptlöschmeister Manfred Idler, zugleich ein Jugendfeuerwehrmitglied der ersten Stunde, mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Bürgermeister Stefan Altenberger erhielt die silberne Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbands für seine langjährige Unterstützung der Kernener Feuerwehr und als krönender Abschluss wurde Kommandant Andreas Wersch für „hervorragende und weit über das gewöhnliche Maß hinausgehende Leistungen“ mit der Ehrenmedaille in Gold des Landesfeuerwehrverbands ausgezeichnet.