Alle strömen zum Straßenfest
Straßenfest rund ums Backhäusle mit kulinarischen Angeboten aller Art – beschwingter Ferienmodus in allen Gassen
„Es war so was von rappelvoll, man kam fast nicht mehr durch“, erklärt der Stettener Feuerwehrkommandant Andreas Wersch die Besucherdimensionen am Freitagabend. Ähnliche Bilder am Samstagabend: Die Stettener sind bei einladenden Temperaturen auf „ihr“ Straßenfest geströmt.
Man ist relativ schnell einmal durchgelaufen: neun Vereine, bei denen man sitzen, essen und trinken kann, ein überschaubares, kompaktes Straßenfest. Kein Riesengewühle, loben diejenigen, die gemütlich ihr Feierabendschorle trinken möchten oder für den bewährt guten gegrillten Schweinehals kommen. Den bezieht die Feuerwehr vom örtlichen Metzger, der, wie Kommandant Andreas Wersch informiert, in seinem Urlaub eine Sonderschicht eingelegt hat und extra fürs Straßenfest Rote, Spießbraten und Schweinehals gemacht hat. „Die Stettener lieben einfach ihr Fest“, sagt eine Insiderin über das gelingende Miteinander.
Und dann das Wetter: Wie bestellt für einen lauschigen lauen Sommerabend, erträglich und nicht so drückend wie vergangenes Wochenende. Mit Livemusik kehrt in den Gassen ein beschwingter Ferienmodus ein: An Freitagabend sorgen „Destination“ für Stimmung, am Samstag passt die Fellbacher Band „Matu“ um Max Wernick perfekt zur sommerlichen Wetterlage.
Gerne noch ein Versucherle vom Rosé
Am Stand des Partnerstadtvereins wehen kleine französische und deutsche Flaggen im warmen Luftzug. „Noch mal nachfüllen?“ wird eine Frau beim Abstellen des Probierglases gefragt. „Ja, gerne noch ein Versucherle vom Rosé, heute ist ein Abend für Roséwein“, meint die in Stetten wohnhafte Französischlehrerin. Ein Gläsle Wein aus der Partnerstadt, der spontane Schwatz mit dem Nachbarn ist für viele „ein richtiger Treff geworden“, sagen die Helfer am Stand des Partnerstadtvereins. Der Wein aus Savoien habe nicht so einen klangvollen Namen wie Bordeaux, erklärt dazu Manfred Medinger, Stettener Winzer und stellvertretender Vorsitzender des Partnerstadtvereins. „Obwohl sie seit Jahren sehr gute Weine machen, mit hoher Fruchtigkeit und sortentypischem Ausbau.“
Flott sind die Jugendlichen der DLRG-Gruppe an heißen Eisen zugange: Sie zaubern tischtennisballgroße Teiggkugeln, „Förtchen“ genannt, die sie in Spezialpfannen goldbraun ausbacken. Die Spezialität aus Norddeutschland ist seit der Ersteinführung 1986 ein Klassiker des Straßenfestes, wie Martina Baier vom DLRG sagt. Tradition hat auch das Salzkuchenbacken im Backhäusle, das freitagvormittags die DLRG-Senioren übernehmen. Am Samstagabend sind dann die Pizzabäcker der evangelischen Kirche im Backhäusle zugange. Das Stettener Straßenfest konnte auch dieses Jahr auf den Einsatz der Vereine zählen. Die Helfer sind überall beschäftigt, Teller anzurichten, Grill und Getränkeausschank zu managen, fruchtige Cocktails zu mixen und Langosch zu brutzeln. „Man braucht immer viele Leute, aber man will dabei sein, sich einbringen als Stettener Verein“, so Martina Baier.
Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 13.07.2015 / Text: Heidrun Gehrke