Emil Knoll erhält Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes
Hohe Auszeichnung für den Chemiefachberater aus der Kernener Wehr
Emil Knoll aus Kernen im Remstal bekam an der Kreisfeuerwehrversammlung am vergangenen Samstag in Sulzbach/Murr unter den Augen zahlreicher Prominenz aus Politik und Wirtschaft das Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) verliehen. Der Verband würdigte mit dieser höchsten Auszeichnung für aktive Feuerwehrmitglieder Knolls langjähriges Engagement als Gefahrgut-Fachberater im Rems-Murr-Kreis.
Unter dem damaligen Kreisbrandmeister Karl „Florian“ Idler wurde Knoll 1983 als neuer „Sondertypus“ Chemiefachberater in die Dienst der Kreisfeuerwehr gestellt. Deren Aufgabe ist es, die Einsatzleitungen bei Unfällen mit Gefahrgut zu beraten. Durch seine berufliche Tätigkeit als Sicherheitsingenieur und Chemiker bei einem Großunternehmen in Backnang verfügt der Stettener über ein ausgewiesenes Fachwissen rund um Gefahrstoffe und deren richtige Behandlung bei Unfällen. Dieses Fachwissen konnte er durch Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule weiter spezialisieren.
1987 trat Knoll in seinem Heimatort in die Feuerwehr ein und absolvierte dort zunächst die feuerwehrtechnische Grundausbildung. Neben seiner Tätigkeit als Chemiefachberater war er sich fortan nicht zu schade, auch bei ganz alltäglichen Einsätzen wie der Beseitigung von Ölspuren oder dem Auspumpen vollgelaufener Keller mit seinen Kameraden auszurücken.
In zahlreichen Gefahrguteinsätzen auf dem Gebiet des Rems-Murr-Kreises konnte er schnelle und fachkompetente Hilfe leisten. Sein Fachwissen führte dazu, dass er auch im Nachbarlandkreis Ludwigsburg immer wieder zu Feuerwehreinsätzen hinzugezogen wurde. Auch weit über die Grenzen des Rems-Murr-Kreises hinaus machte sich Knoll einen Namen. Bei einem bundesweit in die Schlagzeilen gekommenen Gefahrstoffeinsatz in der Gemeinde Timmendorfer Strand an der Ostsee, bei dem zahlreiche Feuerwehrleute verletzt wurden, googelte die dortige Einsatzleitung kurzerhand das Stichwort „Chemiefachberater“ und stieß dabei auf Emil Knoll. Telefonisch konnte der Stettener auch hier erfolgreich Hilfestellung geben. Beim Hochwasser im Juni dieses Jahres beriet der die in ihrer ungarischen Partnerstadt tätige Leutenbacher Feuerwehr ebenfalls in Sachen Gefahrgut telefonisch per „Ferndiagnose“. Und von Ex-Kreisbrandmeister Reinhard Kowalzik ist belegt, dass er an seiner späteren Wirkungsstätte als Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr Würzburg bei einem Gefahrguteinsatz kurzerhand zum Handy griff und Knolls Nummer wählte. Knoll ist nach Feuerwehrkommandant Andreas Wersch der zweite Kernener Feuerwehrmann, der diese hohe Auszeichnung erhält.