Staatsanwalt ermittelt
Ein Feuer in der Nacht auf Dienstag machte ein Haus in Stetten unbewohnbar
Kernen-Stetten. Als Brand der Remise fing es an. Doch das Feuer zog in der Nacht zu Dienstag auch das angrenzende Fachwerkgebäude in Mitleidenschaft. Auf 200 000 Euro schätzt die Polizei den Schaden. Sieben Bewohner wurden ausquartiert. Das DRK verbrachte eine 38-jährige Frau mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Und der Staatsanwalt ermittelt.
Die Eigentümer des Gebäudes Hindenburgstraße 2, das seit dem Brand Dienstagnacht nicht mehr bewohnbar ist, haben mittlerweile bei Nachbarn Unterschlupf gefunden. Auch die zwei Bewohner des Dachgeschosses wurden ausquartiert. Die zwei Kinder einer 38-Jährigen, die von ihrem Schlafzimmer im ersten Stockwerk aus die Flammen im Schuppen nebenan als Erste wahrgenommen hatte und wegen des Verdachts auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, kamen bei der Oma unter. Neben dem Pfarrhaus im Hinterhof des schmucken, verputzten Fachwerkgebäudes, wo der Brand in einer angebauten Remise ausbrach, lagen gestern verkohlte Balken und angekokelte Asterixhefte. Der offene Dachgiebel sollte noch gestern mit Folie abgedichtet werden. Ein Statiker wies ferner an, noch heute die jetzt frei liegende Fachwerkfassade abzustützen.
„Wir dürfen hier noch nichts wegräumen“, sagte der Hausherr, „alles ist von der Staatsanwalt beschlagnahmt. Die Kriminalpolizei war heute mit einem Hund da.“ Hinweise auf die Brandursache hatten Ermittler und Spezialisten gestern noch keine. Während die Wohnung in ersten Stock wohl am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurde, erklärte die Frau des Eigentümers gestern, sie wolle am liebsten gleich wieder im eigenen Bett schlafen. Ihr Schlafzimmer hat das Feuer offenbar gut überstanden.
Gegen halb zwei Uhr war Dienstagnacht die Freiwillige Feuerwehr in Kernen alarmiert worden. Der Schuppen brannte lichterloh, und die Flammen drohten, auf das angrenzende Wohngebäude überzuspringen. Auch eine gegenüberliegende Werkstatt wurde dabei beschädigt.
Zwar konnte die Feuerwehr verhindern, dass das sanierte Fachwerkhaus mit seinen drei Wohneinheiten von den Flammen erfasst wurde. Aber unter den Fachwerkbalken fraß sich das Feuer rasch weiter vor. Weil sich im Dachgebälk des Gebäudes bereits Glutnester gebildet hatten, musste das Dach teilweise abgetragen werden, um diese zu löschen. Der Kernener Feuerwehrkommandant Andreas Wersch, der mit seiner erschöpften Mannschaft um neun Uhr vormittags ins Feuerwehrmagazin zurückkehrte, sagte: „Das Haus ist ja mit Weizenspreu gedämmt. Das glostet, wie wenn man Sägemehl entzündet.“ Dabei hätten die Bewohner noch Glück im Unglück gehabt. Der Schaden könnte aber auch höher als die offiziell geschätzten 200 000 Euro liegen.
Laut Pressemitteilung waren Dienstag früh die Freiwilligen Feuerwehren von Kernen und Fellbach mit sieben Fahrzeugen und 40 Löschkräften im Einsatz.
Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 17.02.2010 / Text: Hans-Joachim Schechinger