Flammen züngeln rund um die uralten Mauern
Quelle: Fellbacher Zeitung vom 20.4.2018 / Hans-Dieter Wolz
Die Feuerwehr in Stetten feiert 150 Jahre und setzt die Yburg „on fire“. Beim Sicherheitstag in den Weinbergen beraten Behörden und Organisationen, zeigen ihre Schlagkraft und demonstrieren knifflige Einsätze
Das wird ein Wochenende, wie es für Kernen typisch ist im Frühjahr. Zwei Großereignisse an einem Sonntag: der Sicherheitstag der Freiwilligen Feuerwehr in den Weinbergen und einige Steinwürfe entfernt das Bergfest im Klettergarten. Dazu noch ein Spektakel am Samstagabend auf der Yburg und bestes Sommerwetter sind zu erwarten. Erfahrungen aus vergangenen Jahren lassen hoffen, dass zu all diesen attraktiven Veranstaltungen auch jeweils große Besucherscharen finden.
150 Jahre ist die Stettener Feuerwehr alt geworden, und das wird in diesem Jahr groß gefeiert. Außer den Bürgern aus dem kleineren Ortsteil Kernens werden dies am Samstagabend auch alle die mitkriegen, die durch den Ort fahren. Denn die Yburg, das weithin sichtbare Wahrzeichen, wird am Abend illuminiert, statt wie sonst in der Nacht im denkmalsüblichen Orangefarbton zu leuchten. Der ungewohnte Anblick wird wohl nicht gleich dazu führen, dass Bürger die Notrufnummer 112 wählen, aber immerhin sollen Feuertonnen entzündet werden. Flammen, die rund um die uralten Burgmauern züngeln geben dem Ereignis seinen Namen „Yburg on fire“. Die leuchtende Wärme, die die Tonnen erzeugen, wird bei den derzeitigen Temperaturen wohl gar nicht benötigt.
Das mehr als 700 Jahre alte Gemäuer besteht nur aus Steinen und Mörtel, es wird also nicht anbrennen. Seit der Sanierung vor einigen Monaten gibt es dort auch keine herabfallenden und rollenden Steine mehr – dafür wird das ehrwürdige Denkmal gerockt: Musik vom DJ und Feuershow-Künstler sind zu erwarten, für das leibliche Wohl ist, wie es so schön heißt, auch gesorgt. Um 17 Uhr steigt die Fete.
Der Ernstfall wird am Sonntag demonstriert. Von 11 Uhr an ist in den Weinbergen alles vertreten, was einen Namen hat an Behörden und Organisationen, die zum Schutz der Menschen ausgebildet sind. Mancher Besucher wird staunen: Die Feuerwehr zeigt, was sich bei Fettbrand- oder Spraydosen-Explosionen für kleine Atompilze bilden können. Sie gibt Brandschutztipps und demonstriert den Strahlenschutz. Einsatzübungen beweisen die Schlagkraft der Brandbekämpfer mit neuester Technik.
Ein Überschlagsimulator lässt die Gefahren des Verkehrs erfahren. Die Rettungshundestaffel führt den Spürsinn von des Menschen bestem Freund vor, der sich bei der Suche nach Verletzten bewährt. Polizei, Rettungsdienst, Rotes Kreuz, Bundeswehr, Rettungshubschrauber, das Technische Hilfswerk, die DLRG und mehr sind vertreten. Prominent mit dabei ist auch die Jugendfeuerwehr, die in diesem Jahr schon 50 Jahre alt wird. Auch Historisches gibt es zu sehen: Das Feuerwehrmuseum Winnenden stellt Oldtimerfahrzeuge vor, darunter ein liebevoll restauriertes Fahrzeug LF 12 der Feuerwehr Herrenberg.