Nie wieder brennende Flüchtlingsheime

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Kreisfeuerwehrverbands-Chef Georg Spinner und Abteilungskommandant Andreas Wersch bei Hauptversammlung der Wehr

Eine starke Gemeinschaft, die allen Herausforderungen selbstbewusst entgegentritt: So präsentierte sich in einem Videoclip die Abteilung Stetten der Kernener Wehr zur Eröffnung ihrer Abteilungsversammlung. Ein Bild, das auch Kommandant Andreas Wersch in seinem Rechenschaftsbericht über das „spektakuläre“ Jahr 2015 vermittelte.

Insgesamt 109-mal wurden die beiden Kernener Abteilungen alarmiert, 61-mal die Abteilung Stetten, 48-mal die Abteilung Rommelshausen. Der schwerste Einsatz fand am 4. März statt, als beide Abteilungen, dazu die Drehleiterbesatzungen aus Fellbach und Weinstadt, die DRK-Bereitschaft sowie die Polizei zur Bekämpfung eines Gebäudebrands in der Mühlstraße ausrückten. Rund ein Dutzend Mitarbeiter eines ausländischen Bautrupps befand sich zu diesem Zeitpunkt in dem Gebäude, das nicht mit Rauchmeldern ausgestattet war. Spektakulär, so Wersch, habe auch das Jahr 2016 am 16. Januar mit einem Gebäudebrand begonnen. Es sei gelungen, Schlimmeres zu verhüten und den Schaden nach ersten vorsichtigen Schätzungen auf rund 100 000 Euro zu begrenzen. „Nun war es ein glücklicher Umstand“, so Wersch, dass es sich um einen Samstag gehandelt hat. Unter der Woche sehe es mitunter ganz anders aus, was die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte anbetreffe.

Insgesamt braucht die Kernener Feuerwehr keine Angst vor der Zukunft zu haben, versicherte der Kommandant. In der Jugendfeuerwehr werden derzeit 18 Jungs und zwei Mädchen im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren ausgebildet, allein in Stetten stehen 55 Einsatzkräfte zur Verfügung.

In Sachen Fahrzeugersatzbeschaffung versprach Beigeordneter Horst Schaal als Ersatz für den aus dem Jahr 1986 stammende LF 8 TS ein modernes Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 10/10, das längerfristig auch den Rüstwagen RW 1 ersetzen solle. Hierfür, so Schaal, seien für 2017 bereits 90 000 Euro eingeplant. Noch 2016 erhalten die Kernener Feuerwehrleute eine neue Dienstbekleidung. Sie ersetze, so Wersch, die alte Uniform, deren Stil und Schnitt noch aus den dreißiger Jahren stamme und deren Dienstgradabzeichen sich an die Dienstgrade der US-Streitkräfte der Besatzungszeit anlehnten.

Grußworte in Zeiten des Landtagswahlkampfes: Die Landtagsabgeordneten Claus Paal und Jochen Haußmann versicherten unisono, diese Feuerwehrversammlung nicht als Plattform für ihren Wahlkampf zu missbrauchen, um dann im selben Atemzug in diesen einzusteigen. Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Georg Spinner erklärte, der Verband versuche im Allgemeinen, sich in politischen Angelegenheiten neutral zu verhalten. Es dürfe sich aber nicht wiederholen, dass Gaffer wie am 21. Februar in Bautzen die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung einer brennenden geplanten Flüchtlingsunterkunft behindern, und dass eine grölende Menge gleichzeitig diese brennende Flüchtlingsunterkunft bejubelt.

Wohl laufe die Flüchtlingspolitik zurzeit „wenig optimal“. Wer aber fordere, zur Sicherung der deutschen Grenzen Schusswaffen einzusetzen, also aktiv auffordere, dass deutsche Polizisten und Bundeswehrsoldaten innerhalb der Staatsgrenze auf Flüchtlinge schießen, der toleriere auch in Zukunft solche Dinge wie in Bautzen. Deshalb fordere er auf, zur Wahl zu gehen und eine der demokratischen Parteien zu wählen. „Es hat genügend Auswahl an etablierten Parteien, die weiter denken können als nur an Flüchtlinge und deren Ausgrenzung“, so Spinner eindringlich. Für Andreas Wersch ähneln die Ereignisse in Bautzen denen in der Nacht vom 8. auf den 9. November 1938 in Deutschland: „Die Unterschiede sind nicht so groß!“

Kreisfeuerwehrverbands-Ehrenvorsitzender Karl Idler appellierte an den Kreistag, bei der Wahl des Kreisbrandmeisters den Kandidaten zu wählen, für den sich die Feuerwehrkommandanten des Kreises zu 99 Prozent ausgesprochen hätten.

Im Rahmen der Hauptversammlung der Abteilung Stetten wurden Volker Dürr, Jürgen Eißele und Martin Wilhelm für 25 Jahre Einsatzdienst mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet; Reiner Medinger für 40 Jahre mit dem in Gold. Die Feuerwehr ehrte Manfred Medinger für 40 Jahre Mitgliedschaft. Ein ausdrückliches Dankeschön ging an Andrea Grossmann für ihr Engagement um die Feuerwehr.

Befördert wurden Andreas Niederle und Moritz Seifert zu Oberfeuerwehrleuten; Micha Kirchner und Stefanie Zimmer zu Hauptfeuerwehrleuten; Christian Medinger zum Löschmeister; Hermann Edelmeier und Manfred Sauer zu Hauptlöschmeistern. Lukas Edelmaier, Marcel Großmann, Pascal Großmann und Sebastian Schumacher wurden zu Feuerwehrleuten ernannt und per Handschlag in die Einsatzabteilung dienstverpflichtet; Daniel Eißele wurde ebenfalls zum Feuerwehrmann ernannt. Die Abteilung wählte den Zugführer des 2. Zugs Steffen Rosskopf zu ihrem neuen stellvertretenden Abteilungskommandanten.

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Ehrungen und Beförderungen für verdiente Mitglieder bei der Feuerwehrabteilung Stetten

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 07.03.2016 / Text: Wolfgang Gleich