Workshop „Patientenorientierte Technische Rettung bei Verkehrsunfällen“
Ausbildung in der Feuerwehr Kernen i.R.
Die Fahrzeugtechnik hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Auch technische Neuerungen im Sicherheitsbereich haben den Insassenschutz ständig verbessert: Airbags, Seitenaufprallschutz, Gurtstraffer, Kunststoffkarosserieteile, fest mit dem Fahrzeugchassis verklebte Scheiben und elektronische Hilfsmittel erhöhen die Sicherheit, stellen aber, wenn es zu einem schweren Verkehrsunfall kommt, bei dem die Fahrzeuginsassen in ihrem PKW oder LKW verletzt eingeschlossen werden, oftmals auch die Retter vor scheinbar unlösbare Probleme. Dabei gilt es, je nach Verletzungsmuster, die verletzen Personen zeitnah aus ihrer misslichen Lage zu befreien, damit weitere rettungsdienstliche und notärztliche Maßnahmen eingeleitet werden können.
Die Feuerwehr Kernen i.R. hält ihren Ausbildungsstand im Bereich der Technischen Hilfeleistung bei PKW- und LKW-Unfällen deshalb seit vielen Jahren auf dem neuesten Stand. In Zusammenarbeit u.a. mit den Ausbildern von Weber Hydraulik, dem namhaften Hersteller von hydraulische Rettungsgeräten und der Daimler AG, die uns bereits zahlreiche Fahrzeuge aus der Erprobungsserie zur Verfügung gestellt hat, werden moderne Rettungstechniken erprobt und ständig wiederholt, bis jeder Handgriff sitzt (siehe auch frühere Berichte auf dieser Homepage). Dieses hohe Ausbildungsniveau konnte bereits mehrere Male in der Einsatzpraxis erfolgreich umgesetzt werden.
Das am Standort Stetten stationierte Einsatzfahrzeug Rüstwagen RW 1 ist mit allen erdenklichen Geräten und Hilfsmitteln für den Ernstfall bei Unfällen ausgestattet. Wichtigster Bestandteil ist im Einsatzfall jedoch der „Faktor Mensch“. Deshalb werden in der Abteilung Stetten die Einsatzkräfte regelmäßig in speziellen Seminaren und Workshops auf dem aktuellen Stand gehalten. Besonders geeignete Ausbilder in der Feuerwehr Kernen i.R. erweitern in Schulungen und Lehrgängen regelmäßig ihre Kenntnisse, die dann an die Kameradinnen und Kameraden weitergegeben werden.
Seit kurzem bildet der Rems-Murr-Kreis die Feuerwehrkräfte seiner Feuerwehren standortnah im Bereich der „Technischen Rettung“ aus. Mit Bernd Großmann, Florian Michalke und Stefan Wersch (Abteilung Stetten) sowie Markus Konzmann (Abteilung Rommelshausen) sind gleich vier Mitglieder der Kernener Feuerwehr im Pool der TH-Kreisausbilder vertreten – zweifelsohne eine Bestätigung der guten Arbeit, die in unserer Feuerwehr geleistet wird.
Am Samstag, 13. April 2013 wurden nun die Mitglieder der Abteilung Stetten, zu deren Portfolio die Technische Rettung bei Verkehrsunfällen gehört, wieder einmal in einem Tagesseminar an drei unterschiedlichen Stationen weitergebildet. Nach einer grundlegenden theoretischen Einführung ging es in die Praxis. Die Szenarien waren unterschiedlich: ein Fahrzeug (VW Golf) mit einer eingeschlossenen Person (dargestellt durch jeweils einen „Dummy“) befand sich in der schwierigen Seitenlage, ein weiteres Fahrzeug (Opel Corsa) lag auf dem Dach. Auch hier wurde der eingeklemmte Fahrer durch einen Dummy simuliert. Das dritte verunfallte Fahrzeug (Mercedes C-Klasse) befand sich noch auf den Rädern, war jedoch, so sah es das Szenario vor, gegen eine Wand gedrückt, der Fahrzeuglenker im Fußbereich eingeklemmt.
In drei Ausbildungsgruppen, jeweils durch einen TH-Ausbilder angeleitet, mussten die simulierten Unfälle bearbeitet und die eingeschlossenen „Personen“ möglichst patientenschonend befreit werden. Dabei wurden je nach Fortschritt die Übungsszenarien unterbrochen und Besonderheiten mit allen Teilnehmern am Objekt besprochen. Neben dem bereits verfestigten Wissen über die Anwendung bestimmter Rettungstechniken kamen immer wieder auch bislang unbekannte Tipps und Tricks zur Anwendung, neue Techniken wurden erprobt.
Wir haben Ihnen an dieser Stelle eine kleine Auswahl an Bildern zusammengestellt, die Ihnen bei Interesse einige Impressionen über den Workshop geben: