Dörflich-intim rund ums Backhäusle
Heiter gelöste Lässigkeit beim 40sten Stettener Straßenfest / Bunter Samstagnachmittag in Kinderhand
Das Stettener Straßenfest kam heuer ins Schwabenalter und hat gleich mit einer unaufgeregten Lässigkeit seinen würdevoll liebenswerten Charme bewiesen. Doch jung geblieben ist es allemal: Sein Alter sah man ihm, besonders am bunten Samstagnachmittag für Kinder, überhaupt nicht an.
Sicherlich liegt das auch daran, dass man in Stetten, sozusagen auf engstem Raum, rund ums Backhäusle, in dörflicher Intimität, aber offener Freundlichkeit zu feiern versteht. Zu verdanken war das mal wieder den vielen Ehrenamtlichen der örtlichen Vereine, die jenseits jeglicher kommerzieller Aufgesetztheit mit ihren Ständen eigene Akzente setzten und zum Verweilen luden.
Bei ziemlich heißen Temperaturen war man bei der Freiwilligen Feuerwehr gut aufgehoben. Die verteilten zwar keine kühlenden Duschen, löschten aber Durst und stillten Appetit der vielen Gäste an den beschatteten Bankreihen aufs Beste. Gegenüber gab es beim Stand des Fördervereins der Karl-Mauch-Schule Crêpes zum Nachtisch, und ganz besonders verlockend sahen die „Gourmet-Törtchen“, wahlweise mit Schoko- oder Speckfüllung, bei den Aktiven des DLRG aus.
Caipirinha mit Ginger-Ale statt Rum: „Schmeckt wie’s Original“
Seine Cocktailbar hatte neben der Bühne für die musikalischen Auftritte die Volleyball-Abteilung des TV Stetten aufgebaut. Hier gab’s auch alkoholfreien Caipirinha, „schmeckt wie’s Original“, wurde versichert, „nur, dass Ginger-Ale statt Rum genommen wird“. Ein Beitrag also auch zur Suchtpräventions-Aktion des Straßenfestes, bei dem sich alle Vereine verpflichteten, keine Alcopops anzubieten.
Der Samstagnachmittag stand ganz im Zeichen der Angebote für Kinder. Viel Zuspruch fand besonders auch das Kinoprogramm der Landeskirchlichen Gemeinschaft, die in der zum Kino gemachten Scheune, inmitten romantisch aufgeschichteter Holzscheite, Filme aus der witzigen und anspruchsvollen Serie „Der Schlunz“ zeigte. Aber auch der klassische Schminktisch und ein Luftballon-Wettbewerb hatten Riesenzulauf.
Hilfsaktion für Burkina Faso
Die evangelische Kirchengemeinde, vertreten durch Mitglieder des Chors „Tonart 7“, informierte an ihrem Stand über die Hilfsaktion „Piela 2012“. Der Erlös aus den Festeinnahmen geht an ein kirchlich-kulturelles Zentrum in Burkina Faso/Westafrika, von wo die Sänger vor ein paar Jahren afrikanische Musiker kennengelernt hatten (siehe Kasten). Gegen Samstagabend richtete der Sänger und Gitarrist Gerd Rube als sein eigener Roadie schon mal ganz entspannt die Bühne für seinen späteren Auftritt her. Am Abend zuvor schuf die Gruppe „Time4music“ begeisterte Stimmung.
Träge, aber bereit, saßen die Ehrenamtlichen vom Roten Kreuz vor ihrem kleinen Notzelt. „Nix passiert!“, sagen sie. „Außer ein paar Pflästerchen“; die brauchten ein paar Kinder, die sich beim Austoben kleine Schürwunden zugezogen hatten. Ansonsten: ein friedlich fröhliches Fest zum runde n Geburtstag.
Quelle: Waiblinger Kreiszeitung 11.07.2011